Aus der Buchwelt

Social Media Landschaft

Gedankenwelt

Alles für Klicks. Alles für die Views.

Wie Qualität hinter Zahlen verschwindet.
Social Media hat das Tor zur Hölle geöffnet. Und mit Hölle meine ich nicht, dass Flammen und Luzifer höchstpersönlich unseren Alltag niederbrennen, sondern dass jeder Mensch da draußen eine potenzielle Bühne hat. Kostenlos. Nur wenige Klicks entfernt.

Zwischen ausgedachten Ausnahmesituationen, Dramen, die es eigentlich nicht gibt, und persönlicher Meinung zu den alltäglichsten, aber auch intimsten Dingen schlängelt man sich durch Beiträge, Reels und TikToks.

Es ist salonfähig geworden, öffentlich Genres runterzureden, Kinks zu shamen und alles und jeden in eine Schublade zu stecken – bis man selbst in einer landet und die Empörung hochkocht.
Aber auch das ist Content. Auch das sind Klicks. Wenn etwas nicht läuft oder die Kritik zu laut wird, ist es plötzlich ein soziales Experiment oder gewollte negative Publicity.

Nur ganz wenige Menschen sind dazu in der Lage, ehrlichen Content zu produzieren – und das auf einem Niveau, das tatsächlich einen Mehrwert bietet und nicht nur Themen und lose Fäden aufgreift und für kurzes Engagement sorgt, damit die Klicks stimmen.

Wie ihr herausfindet, welcher Content das ist, müsst ihr selbst für euch entscheiden. Nutzer:innen – und in unserem Fall Schreibende, Lesende, Buch- und Literaturfreunde – haben das Zepter in der Hand. Schaut doch heute mal bei kleinen Autor:innen vorbei. Bei einem Menschen, von dem ihr wisst, dass der Content wenig geklickt wird, aber wahnsinnig gute Inhalte bietet.

Inhaltlich auf einem Niveau, mit dem wir Social Media überfluten müssen.
Dringend.

Wir empfehlen übrigens: https://susannatassi.de/

Sie ist nicht nur Autorin im Sturm Verlag, sondern eine feministische Ikone, die mit ihrem Content aufklärt und Schreibende motiviert, weibliche Charaktere so zu zeichnen, wie sie gehört und gelesen werden sollten. Auf Social Media und YouTube findet ihr sie unter @susannatassi.autorin!

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1 Kommentar

Ich wünsche mir manchmal, Social Media hätte einen „Werte-Filter“, der Qualität sichtbar macht und Lärm ausblendet.
Aber vielleicht sind wir selbst genau dieser Filter.
Zwischen inszenierten Dramen, Meinungsdynamit und dem endlosen Hunger nach Reichweite gehen echte Stimmen zu oft unter – die, die etwas zu sagen haben, statt nur etwas sagen zu wollen. Und genau das ist das Tragische: Sichtbarkeit ersetzt Substanz, Klicks ersetzen Inhalt.
Ich glaube aber fest daran, dass sich gute Arbeit immer durchsetzt, wenn wir als Community bewusst hinsehen. Wenn wir die leisen, hochwertigen Beiträge nicht nur konsumieren, sondern teilen, kommentieren, weitertragen.
Qualität entsteht nicht aus dem Algorithmus, sondern aus Aufmerksamkeit. Aus Entscheidung.

Danke für diesen Text. Er spricht etwas aus, das viele fühlen, aber viel zu wenige aussprechen.

J.B. Lin

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